Da ist so ein angespanntes Knistern in der Luft. Er ist schlecht drauf und steckt mich mit der Laune an. Und ich stelle mir die Frage, wie sollen Kinder/Teenager die auferlegten Ausgangsbeschränkungen schaffen, wenn sich schon Erwachsene, die an und für sich mitten im Leben stehen, damit schwer tun? Nichts gegen Kinder, aber ich bin in dieser Situation ehrlich froh, dass wir keine Kinder haben, weil das Gequengel zusätzlich zur schlechten Stimmung, nein, das wäre nix.
Aber was bleibt einem anderes übrig, als auch die negativen Stimmungszustände auszuhalten. Flüchten kann man davor nicht, außer für ein paar Stunden auf den Balkon, bis am Nachmittag wieder gnadenlos die Sonne hereinbrennt, und man es da draußen auch nicht mehr aushält. Was mich aber stört ist, dass am Wochenende ein Wintereinbruch kommen soll. Für was ist das nötig, wo doch alles schon grünt und blüht? Haha, mir kommt es gerade umgekehrt vor. Zuerst kam sich die Natur von uns Menschen verarscht vor, weil die Menschen zu wenig Achtung und Respekt gegenüber der Natur haben, dreht die Natur jetzt den Spieß um und schickt uns in dieser Zeit, wo es am Balkon schön sein könnte, einen kalten Wintereinbruch, damit wir wirklich dazu verdammt sind, drinnen zu bleiben, und sogar der Balkon als kleine Freiluftoase wegfällt, eben, weil es zu kalt ist. Dennoch, ein paar Momente des Atemholens werde ich mir über den Tag verteilt auch draußen gönnen.
Die Möglichkeit des Schreibens hilft mir, die Gedanken zu ordnen und zu klären. Schreiben ist, wenn man so will, eine Art von Seelennahrung.