Lieber Blacky!
Natürlich bist Du jeden Tag present. Jeden Morgen und jeden Abend schalten wir die elektrischen Grablichter auf der Kommode, neben Deiner Urne ein bzw. aus, wünschen Dir guten Morgen und/oder gute Nacht. Ja es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an Dich denke.
Doch heute gab es ein paar Extra-Momente, wo ich an Dich denken musste. Eine Heimhelferin, die schon länger nicht mehr da war, hatte auch eine Katze, musste sie jedoch im Mai gehen lassen. Bei dieser Gelegenheit kamen wir auch auf Dich zu sprechen. Sie weiß ja von Deinem Schicksal, hat Dich noch gekannt.
Dann gerade vorhin der Merlin. Er wollte hochgenommen und im Arm gestreichelt werden und kuscheln. In so manchen seiner Wesenszüge, wie diese Anhänglichkeit, gerne getragen werden wollen, usw. erinnert er mich so sehr an Dich. Ja, manchmal wirkt es so, als würdest Du kurzzeitig einen Platz in seinem Körper einnehmen, als würde Dein Geist in seinen Körper schlüpfen weil manches so ähnlich ist. Gestern, mein lieber Blacky, legte er sich ins Waschbecken und ließ sich mit kaltem Wasser nass machen, dann leckte er sich das Wasser aus dem Fell. Das hast Du ebenso gerne gemacht. – genau, oft wirkt es so, als hättest Du irgendeine Verbindung zu/mit ihm und redest mit ihm, so auf die Art: „Du mach das mal, Dein Fell nass machen, hab ich im Sommer auch gerne gemacht.“ – mag sein, dass diese Gedanken, dass Du den Merlin zu diversen Handlungen animierst, lediglich meiner Fantasie entspringen, das versucht mir mein Verstand zumindest einzureden. Wie auch immer, ich weiß sehr gut, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, was man rational nicht begreifen/erklären kann.
So möchte ich nun diesen ausführlichen Brief an Dich abschließen. – aber wie schließt man einen Brief ab, an jemand, der schon verstorben ist? Ich finde jetzt keine passenden, abschließenden Worte, darum komme ich einfach zum Ende, in LIebe Deine Mama🐈⬛👼🌈❤️