Ich habe momentan das Bedürfnis, ausführlicher über das Thema zu schreiben.
In einem Kommentar zu meinem Eintrag Eindrücke, erwähnte ich, wie wahrscheinlich so oft schon in meinem Leben das Zitat von Erich Kästner: „Nur wer erwachsen ist und Kind bleibt ist ein Mensch.“. Nein, ich werde nicht müde darin, es zu benutzen, weil es mich so stark prägt, bzw. in meinem Wesen bestätigt.
Aufgrund meiner kindlichen Wesensanteile galt ich in meiner Familie, bei Eltern und Bruder oft als geistig zurückgeblieben. Vor allem mein Bruder drückte dies oft ganz offen aus, wenn er mich hänseln und ärgern wollte. Einige Zeit, weil man es mir schon so eingeredet hatte, fand ich mich eben damit ab, auch wenn es erniedrigend war, dass ich halt eben geistig abnormal, zurückgeblieben bin. Ich war einige Zeit dann auch der Meinung, ich müsse mein Kindliches Ich unterdrücken, um auf andere möglichst normal zu wirken und konnte nicht verstehen, wieso ich so bin, wie ich eben bin, einerseits doch schon erwachsen, aber doch noch irgendwie Kind.
Das änderte sich aber schlagartig, als ich das erste Mal auf besagtes Zitat stieß. Da erkannte ich, fühlte ich bestätigt, ja, es ist genau richtig, dass ich so bin, wie ich eben bin. Ich bin nicht abnormal, geistig behindert/zurückgeblieben, so wie man es mir seitens der Familie immer eingeredet hatte. Diese Erkenntnis brachte eine Enorme Erleichterung.
Auf meinem Lebensweg kam ich schließlich immer wieder mit der Inneren-Kind-Arbeit in Kontakt, was mich nur noch mehr in meinem Sein bestätigte.
Ich habe erkannt, ja, jeder hat es in sich, das Kind, auch wenn er/sie bereits erwachsen ist. Und es ist keinesfalls abnormal, dieses Kind zu zeigen, ganz im Gegenteil. Das Kind in uns kann uns sogar helfen, wenn es um Fantasie oder kreativen Ausdruck geht. Das Kind ist für den Erwachsenen ein Schlüssel zu anderen Welten, die der rationale Verstand nicht im Geringsten wahrnehmen kann. Beide Anteile sind wichtig, der/die Erwachsene, und das Kind. Sie können einander ergänzen.