Es ist kurz vor 6 und die dunkle Nacht hält die Welt noch in ihren Klauen. Aber so ist das eben, im Herbst/Winter. Ich freue mich schon auf die Tag und Nachtgleiche am 21. Dezember, weil damit die Aussicht verbunden ist, dass die Tage wieder ganz, ganz langsam länger werden. – ja, Sehnsucht nach dem nächsten Frühjahr im Herbst. Dabei sollte man doch im Hier und jetzt leben.
Es waren heute endlich mal ein paar gut durchgeschlafene, dazu noch traumlose Nachtstunden. Die Tage zuvor hatte ich wilde und wirre Träume, und in der Nacht von Montag auf Dienstag konnte ich überhaupt kaum schlafen. Ich bin noch unschlüssig, bleibe ich jetzt schon auf, oder lege ich mich noch für ein paar Stunden hin, bin mit dem Wecker klingeln vom Philipp wachgeworden. Alles ist noch so hinter einer dunklen Wand, fühle mich noch nicht so recht im neuen Tag angekommen, bin irgendwie gefühlsmäßig noch in der Schwebe, zwischen dem Gestern und dem Heute. Nein, dass heißt absolut nicht, dass mir langweilig ist, im Gegenteil, jetzt taucht in mir das Bild eines leeren Blatt Papier auf. Ja, der neue Tag liegt vor mir,/uns, bereit ausgefüllt und gestaltet zu werden.
Mittlerweile ist es kurz nach 6 und ich habe entschieden, dass es fürs endgültige Aufbleiben heute für mich noch zu früh ist. Und nachdem die vorhergehende Nacht eh mehr schlecht als recht war, wird es gut tun, noch etwas Schlaf nachzuholen. Die Dunkelheit lädt förmlich dazu ein und ich bin dankbar, dass ich mich dem Bedürfnis heute ohne Termine hingeben kann.