Ich bin heute schon seit etwa viertelsieben wach, in freudiger Aufregung, wegen heute Mittag, wegen dem Beratungsgespräch im Blindenverband. So ein Blindenstock ist ja doch ein wichtiger Begleiter im Alltag, für mich und andere blinde Menschen zumindest. 😉
Dabei habe ich in der Nacht von gestern auf heute eher unruhig geschlafen. Warum? Ich sage nur Gedankenkarusell. Und warum das Gedankenkarussell? Naja, … Mich hat die Verschmutzung des Gehweges gestern gedanklich noch beschäftigt. Dies führte dazu, dass ich auf Facebook einen Text geschrieben habe, in welchem ich einen durchaus kritischen Gedanken äußerte, was diese ganze „Fridays for future“-Bewegung angeht. Ich habe auch lang überlegt, ob ich das posten sollte, oder eher nicht, habe es dann aber doch getan. Nachträglich dachte ich mir aber so, war das eine gute Idee? – immerhin muss man auf Socialmedia schon sehr aufpassen, weil andere Meinungen immer wieder angefeindet werden. Und ich habe ja doch Menschen auf meiner Freundesliste, welche die Klimastreiks und Demos aktiv unterstützen. – andererseits habe ich es, denke ich, doch gut geschrieben, sodass sich niemand persönlich angegriffen fühlen muss… Dennoch in der letzten Nacht immer wieder ein schlechtes Gewissen, so nach dem Motto: „War es richtig, meine Gedanken auf FB zu teilen?“. Ein Teil von mir will flüchten, meint, ich solle das Posting von gestern wieder löschen, doch der größere Teil meint doch: „Nein, lass das Posting bestehen.“, weil es ja nicht beleidigend oder herablassend geschrieben ist. Zum Schluss des Postings habe ich eh geschrieben, so auf die Art: „Ich möchte mit nichts angeben und mir auch nicht gut vorkommen, aber das sind halt meine Gedanken dazu.“, weil ich oft das Gefühl habe, gerade auf sozialen Netzwerken muss man sich für die Meinung, die man hat und seine Gedanken, rechtfertigen, aus Angst vor negativen Reaktionen/Anfeindungen. Man weiß ja nie. …
Eben diese Ängste, das schlechte Gewissen, die Frage, ob es richtig war, auf FB meine Gedanken/Meinung kund zu tun, ließen mich nur unruhig schlafen. Ich bin ja eigentlich jemand, der sich kaum zu irgendetwas kritisch äußert. Das heißt nicht, dass ich mit allem, was so passiert, einverstanden bin, aber es ist doch abschreckend, wie mit anderen Meinungen oft umgegangen wird. Jedoch diesmal konnte ich mich nicht zurückhalten. Mich wurmt das nämlich, einerseits die ganzen Klimademos, und andererseits können manche Menschen die einfachsten Dinge nicht, wie ihren Müll in den Mülleimer zu werfen. Klar ich verstehe das Motiv dieser Demos, man will erreichen, dass die Politik in Sachen Natur und Umweltschutz handelt, aber seien wir uns mal ehrlich, jeder muss zuerst vor seiner/ihrer eigenen Türe kehren und überlegen, was können wir, das Volk, was kann jeder einzelne von uns zu einer sauberen Umwelt beitragen? Ich finde, mit durch die Gegend marschieren und demonstrieren ist nichts produktives getan. Vielmehr sollte es stattdessen bewusste Gruppenbildungen geben, die aktiv zum Schutz und der Reinigung unserer Umwelt beitragen, also das man den jungen Menschen bewusst aufzeigt, was sie selbst tun können, wie eben z.B die Natur und Wege von Müll befreien, ihnen beizubringen, dass man Müll nicht achtlos wegwerfen soll, usw.
Ja, ich bin eben ein Sensibelchen. Mich lässt das nicht kalt, wenn Natur und/oder Tiere ungerecht behandelt werden. Viele Menschen vergessen leider, dass wir als Menschen ebenfalls ein Teil der Natur sind.