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Das geschmolzene Geschenk oder die Botschaft der Winterfee – eine Kurzgeschichte

Das geschmolzene Geschenk oder die Botschaft der Winterfee – eine Kurzgeschichte

Die Winterfee ließ glitzernde Schneekristalle zwischen den Regentropfen zur Erde niederfallen. Ein Kristall landete sanft auf den blonden Haaren einer Frau. „Würde sie mein Geschenk zu schätzen wissen?“, fragte sich die Fee in Gedanken.
Als die Frau mit leicht nassen Haaren in der Wohnung ankam, bemerkte sie sogleich den kleinen Schneekristall, als sie sichdurchs Haar fuhr. Doch kaum hatte sie ihn in der Hand, schmolz der Kristall zu Wasser und war lediglich ein Tropfen in ihrer Hand, der irgendwann trocknete.
Es blieb nichts zurück, außer, … ja was eigentlich? – eine Freude in ihrem Herzen. Schlagartig war ihr klar geworden, das geschmolzene Geschenk der Winterfee enthält eine Botschaft. So mancher schöne Augenblick ist wertvoll, wie ein Kristall, doch wenn er durchlebt ist, bleibt nichts, außer die Erinnerung daran.
Die Botschaft der Winterfee lautet also eindeutig, man soll jeden Moment bewusst wahrnehmen und genießen, denn es kann sich im nächsten Augenblick wieder alles ändern, sowie bei dem Schneekristall, der in einer Hand zu Wasser schmilzt, trocknet und einen Hauch von nichts übrig lässt.

09.12.2022

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Die „Walnussgrete“ und das Kräutermädchen, eine Kurzgeschichte

Vorbemerkung: Erstaunlich, was einem manchmal so in den Sinn kommt, … mir zumindest. 😉

Die Walnussgrete und das Kräutermädchen, eine Kurzgeschichte

In einem Wald, an einer Lichtung steht ein großer Walnussbaum. Dort wurde ein Baumhauserrichtet. In diesem wohnte die Walnussgrete, eine alte Hexe, wobei sie auch gerne als „Waldfee“ bezeichnet wurde, denn es umgab sie eine geheimnissvolle, mystische Aura.

Die Walnussgrete verfügte über Walnüsse, in Hülle und Fülle. Diese wurden einerseits zu wohlschmeckenden Produkten verarbeitet, zum Beispiel Kekse oder Pralinen. Diese verkaufte sie an die Menschen im nahegelegenen Dorf, bzw. tauschte sie gegen andere Dinge des täglichen Bedarfs. Da gab es zum Beispiel Rosiane, ein Blumen- und Kräutermädchen. Sie und ihre Eltern hatten einen großen Garten, in dem die verschiedensten Blumen und Kräuter wuchsen und blühten, vor allem mochte die alte „Walnussgretel“, wie sie von den Leuten im Dorf immer wieder genannt wurde, das herrlich duftende Rosenöl, welches von Rosiane höchstpersönlich hergestellt wurde. Rosiane‘s Mutter war zudem die Dorfapothekerin und Heilerin. Rosiane selbst war zwar erst 12, aber schon ein echter Profi beim Öle herstellen, mit den wertvollen Blumen und Kräutern. Rosiane wiederum liebte Grete‘s Walnusspralinen.

Aber nun zurück zu der „Walnussgretel“. Sie schätzte die Tauschkultur in ihrer Welt sehr. Und im Winter fütterte sie die Vögel mit Walnüssen. Manchmal kamen auch Eichhörnchen, die wo anders zu wenig Futter für den Wintervorrat gefunden hatten.

Ein paar Jahre später trug es sich zu, dass die „Walnussgretel“ sehr krank wurde. So krank, dass sie keinesfalls mehr an der verlassenen Waldlichtung, in dem Baumhaus alleine wohnen konnte. Sie übersiedelte daher in die kleine Dorfklinik, die von Rosiane‘s Vater geführt wurde. Er war Arzt. Doch die arme Gretel zermaterte sich den Kopf. Wer sollte ihren Platz im Baumhaus übernehmen? War sie doch stets die Vermittlerin zwischen den Menschen und der Natur gewesen. Ihr war klar, es musste eine würdige Nachfolgerin gefunden werden. Mit Rosiane verstand sich die Gretel immer schon gut, also fragte sie eines Tages: „Rosi, liebes, wie Du weißt, kann ich vermutlich nicht mehr in mein Baumhaus zurück und suche daher eine würdige Nachfolgerin, und da fiel meine Wahl auf Dich, da Du ebenso im Einklang mit der Natur lebst. Da steckt so viel Liebe, in allem, was Du tust und produzierst.“. Rosiane musste darüber nachdenken, wie sich das vereinen ließe, ihre Arbeit als zukünftige Apothekerin, und Grete‘s Arbeit, also antwortete sie: „Liebe Gretel, ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses riesige Pensum schaffen würde, einerseits als Jungapothekerin und andererseits Deine Arbeiten. … Und vor allem, ich könnte nie so gute Dinge aus den wertvollen Nüssen erzeugen, wie Du.“. „Mach Dir keine Sorgen, ich werde Dir meine Kräfte übertragen, dann wird Dir alles einfacher gelingen.“ Sie nahm also Rosiane‘s Hände in ihre und augenblicklich spürte Rosiane in ihren Händen ein kribbeln, dazu noch eine unsagbare Wärme, die sich in ihrem Körper breit machte. „Ich bin müde.“, sagte Rosiane nach einer Weile, als der Energiefluss wieder abnahm. „Klar, Dein Körper und Dein ganzes System müssen sich erst an die neue Energie gewöhnen. Ruh Dich aus, dies werde ich jetzt auch tun. Wir reden morgen weiter.“

Noch am selben Abend erzählte Rosiane ihren Eltern vom Gespräch mit der Gretel und von der Einweihung, Energieübertragung der Hexenkräfte auf das Kräutermädchen. Mutter Rosalie meinte: „Du bist mittlerweile alt genug, um selbst Entscheidungen zu treffen. Der Vater jedoch meinte: „Ach, Rosalie! An uns denkt keiner, dass wir mal alt werden. Rosiane muss auf jeden Fall Medizin studieren, damit die Zukunft der Klinik gesichert ist! Die Führung der Klinik soll in der Familie bleiben!“ Rosiane erwiderte: „Ach Vater, das schulmedizinische liegt mir nicht. Ich fühle mich eher den alternativen Heilverfahren zugehörig, so wie Mutter. Aber frag doch Deinen jungen Oberarzt in der Klinik. Ihn nennst Du ja immer wieder liebevoll „mein Sohn“, obwohl er nicht Dein eigener Sohn ist.“ „Sie hat Recht.“, erwiderte Rosalie. „Nun ja, ich habe ihm damals das Medizinstudium finanziert, weil seine Eltern, einfache Bauersleute, ihn nicht unterstützen wollten, oder konnten.“ „Na eben Vater, dann wärs für ihn an der Zeit, mal was zurückzugeben.“ „Na gut, ich rede mit ihm.“ Rosiane atmete erleichtert durch.

Schon bald war alles geregelt. Der junge Arzt freute sich, ja, fühlte sich geehrt, die Führung der Klinik übernehmen zu dürfen. Am darauffolgenden Wochenende half der junge Arzt Rosiane dabei, das Baumhaus aufzuräumen. Es wurden dann auch gleich die Futterhäuschen für die Vögel aufgefüllt. Sie fand Gretels Pralinenrezepte und versuchte, diese nachzumachen. Fürs erste Mal gelang es ihr schon ganz gut. Dann waren die Kekse dran, welche auch gut gelangen. Abends verabschiedete sich ihr Helfer, denn erhatte Nachtdienst in der Klinik. Beim Verabschieden sagte er noch: „Du bist ein tolles Mädchen, Rosiane!“ Sie lächelte ihn an. Nur zu gerne hätte sie ihn umarmt, traute sich aber nicht.

So pendelte sich alles ein. Unter der Woche war Rosalie Jungapothekerin und Ölmischerin, und von Freitag bis Sonntag, also an den Wochenenden blieb sie meist im Baumhaus, um die Arbeiten der Gretel zu erledigen. Oftmals schaute sie auch unter der Woche im Baumhaus nach dem Rechten, schlief aber nicht dort. Ja, es wurden sogar schon Bestellungen von Pralinen und Keksen an sie herangetragen, da die Leute aus dem Dorf merkten, dass Rosiane diese ebenso gut machte, wie die Gretel selbst. Auch die Gretel zeigte sich sehr zufrieden, mit ihrer Nachfolgerin. Ein halbes Jahr später starb die Gretel. Rosiane‘s Trauer war groß. Aber auch alle anderen Leute im Dorf waren sehr bestürzt, dass diese tolle Frau nun doch gestorben war. Nun war allen klar, die Gretel war keine unsterbliche Fee, sondern „nur“ eine Hexe gewesen, im Grunde aber vor allem ein Mensch, wie Du und ich. Jeder trug etwas zum Begräbnis bei. Jason, der junge Arzt, welcher die Klinikführung übernahm, bot Rosiane seine starken Arme an. Er war ihr gefühlsmäßig in diesen Zeiten eine große Stütze.

Eines Tages, in einer lauen Sommernacht, waren sie beide in Gretels Baumhaus. Sie entdeckten die Liebe zueinander und kamen sich näher. Rosiane‘s Eltern gaben dann schließlich ihren Segen, Rosiane durfte Jason heiraten. Sogar ihr Vater war froh, dass die beiden zueinander gefunden hatten. Die Eltern wussten nun, die Klinik und auch die Dorfapotheke waren gesichert, für die Zukunft.

Ein halbes Jahr nach dem Tod der Walnussgretel heirateten Rosiane und Jason. Und wieder ein Jahr später brachte Rosiane Zwillinge zur Welt, ein Mädchen und einen Buben. Das Mädchen hatte eine Besonderheit, nämlich, sie hatte bei der Geburt eine Membran, eine sogenannte Glückshaube über dem Kopf. Der Junge bekam den Namen Jason Junior, und das Mädchen bekam den Namen Marisol, was soviel wie „sonniges Kind“ bedeutet. Die Membran wurde dem Mädchen abgenommen. Von einem Kind, welches mit einer Glückshaube geboren wird sagt man, es hätte besondere, übersinnliche Fähigkeiten. Diese Kinder könnten zum Beispiel Geister sehen. Mutter Rosiane hatte dies von der alten Hexe Grete gehört. Ja, sie hatte auch ein Rezept, um so ein Kind vor bösen Geistererscheinungen zu schützen. Es schien damals so, als hätte die Gretel geahnt, dass es bald so ein Kind geben würde. Nun befolgte Rosiane den Rat der Gretel. Sie bat eine Krankenschwester, die Membran in Wasser einzulegen, und dann nach etwa 10 Minuten den Sut in ein Fläschchen zu füllen. Marisol sollte den Sut dann zum trinken bekommen. Der Glückshaubensut hätte die Wirkung, das Mädchen vor negativen Wesen und Geistern zu schützen. Die Membran selbst hob man auch auf, als Glücksbringer.

Ja, und so zogen die Jahre weiter ins Land. Marisol wurde in nächster Generation Heilerin und Apothekerin und Jason Junior studierte Medizin. Beide, Marisol und Jason fanden wieder eigene Partner, die im Apotheken/Klinikalltag mithalfen. So wurden alle Fähigkeiten stets von einer Generation zur nächsten übertragen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

28.11.2022

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Mini-Elfengeschichte

Die kleine Elfe saß im Laubhaufen auf dem Gehsteig. Als die Menschenfrau, mit ihren, vergleichsweise großen Füßen durchging, lief die kleine Elfe davon, ehe sie sich in die Lüfte erhob und verschwand, so sehr hatte sie sich erschreckt! Und doch spürte die kleine Elfe, dass dieser Mensch nicht in böser Absicht gehandelt hatte. Ja, sie konnte genau fühlen und unterscheiden, ob es sich um gute oder böse Menschen handelt. Wie gerne würde die Elfe mal wieder mit einem Menschen reden, vor allem, da viele ältere Elfen meinen, dass sich die Menschen von heute wieder rückbesinnen, auf die Natur und ihre Schätze. Ach, aber heute wollte es nicht klappen. Die Frau und der Mann neben ihr, hatten es scheinbar eilig, denn kurz darauf kam ein Bus herangefahren. Oben von ihrem Versteck in der Hecke aus konnte die Elfe beobachten, wie sie beide einstiegen und der Bus weiterfuhr.

05.11.2022

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Kurzgeschichte in Gedichtform – die kleine Sternenträumerin

Kurzgeschichte in Gedichtform:

Die kleine Sternenträumerin

Der Mond scheint hell,
auf ein kleines Haus,
drin steht ein Mädchen,
und schaut beim Fenster raus.
Heimlich zieht sie sich
die Schuhe an,
läuft hinaus,
leise und doch
so schnell sie laufen kann.
Sieht Äste im nächtlichen Wind
sich wiegen,
geht durch Blätter,
die vertrocknet
auf der Erde liegen.
Schließlich lehnt sie sich
an einen Baum,
träumt einen kleinen
Sternentraum.
„Ach Mond, ich wünscht,
ich könnt zu Dir
und zu den Sternen fliegen,
weitab von den Blättern,
die hier auf der Erde liegen.“
Der Baum, mit seinen Wurzeln
gibt ihr Halt,
doch sie fröstelt,
die Luft ist kalt.
Weit entfernt
entdeckt sie einen hellen Stern,
ja, bei dem,
wär sie jetzt gern.
„Hier auf der Erde
ist scheinbar vieles schlecht,
so mancher Mensch
ist zu anderen ungerecht,
sogar die Natur
behandelt man schlecht.
Ach, Ihr Sterne,
so klar und rein,
könnt ich nur hoch hinauf fliegen,
und für immer
bei Ech sein!“
Ganz und gar gibt sie sich
ihren Träumen hin,
die kleine Sternenträumerin.
Doch plötzlich wird sie jäh
aus ihrem Wachtraum geweckt,
oh mann,
wie hat sie sich erschreckt!
Mutter ist ganz plötzlich
aus dem Haus gekommen,
hat sie
an der Hand genommen.
„Was hast Du da verloren,
mitten in der Nacht?
Ich hatte Dich doch schon
ins Bett gebracht!“
„Ach Mutti,
der Mond und die Sterne
haben mich magisch
angezogen,
und ich wär nur all zu gerne
zu ihnen geflogen.“
Die Mutter bringt sie zurück
ins Haus geschwind,
„Sternenträumerin,
bist meine Tochter,
ein Erdenkind.“
„Muss ich auch weiter
auf der Erde bleiben,
so will ich trotzdem
meine Gedanken und Träume
an die Sterne schreiben.
Jedesmal, wenn ich
einen Stern erblicke,
ich einen Gruß an die Sterne
in den Himmel schicke.“
Dann legt sie sich
ins Bettchen rein,
kurz darauf,
da schläft sie ein.

30.10.2022

Die Fotos hat Philipp jetzt am späten Abend noch passend zum Text gemacht. Er meint, sie sind etwas dunkel, aber macht nichts.

Das Video enthält die gesprochene Version.

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Greti, das Elfenkind, eine Kurzgeschichte

Der Sommer neigte sich dem Ende zu. Prall und reif hingen große und kleine Früchte auf Bäumen und Sträuchern. In einer der kleinen Beeren, die den, noch grünen Strauch wie Perlen schmückten, schlummerte es, ein Elfenkind.

Es war ein verlassener Obstgarten. Hin und wieder kamen Kinder und stibitzten ein paar Früchte, doch es machte sich niemand was daraus. Und so landeten Jahr für Jahr all die kostbaren Früchte auf dem Boden und waren einzig und alleine dazu von Nutzen, den Vögeln als Futter und Nahrung zu dienen.

Eines Tages, als die Sonne noch einmal ihre letzte Kraft gab, und die Früchte groß und klein beschien, fiel jene Beere zu Boden, in welcher das Elfenkind Greti bisher noch schlummerte. Jedoch, durch den Aufprall am Boden erwachte sie und purzelte aus ihrer Perle, rappelte sich aber sofort auf. Da kam auch schon eine hungrige Amsel und verspeiste die Beere.

Greti begann zu weinen und rief: „Und nun? Was wird nun aus mir?“. Dann erst bemerkte sie, dass sie fliegen konnte. Sie war orientierungslos und flog vorerst auf ein Blatt ihres Heimatstrauches. Ein Rabe gesellte sich zu ihr und fragte freundlich krächzend: „Warum so traurig, kleine Elfe?“ „Ach, ich bin aus meinem Beerenbett gefallen, als es vom Strauch fiel. Meine Beere wurde auch bereits gefressen, und nun weiß ich nicht weiter.“, klagte Greti. Die Miene des Raben veränderte sich und er krächzte: „Mann oh Mann, die Elfen von heute haben Probleme! Denk an Deine Vorfahren. Wenn die Zeit gekommen war, zum Erwachen oder für einen neuen Lebensabschnitt, verließen sie sich auf ihr Feingefühl, wo sie denn gerade gebraucht werden, und suchten sich einfach neue Aufgaben/Wohnungen.“

Greti wurde zornig: „Ja, ja, Du großer Vogel stellst Dir alles so einfach vor! Stell Dir mal vor, Du fliegst aus Deinem Bett und nur wenig später ist es weg!“ „Hör auf zu schimpfen und zu jammern, und mach was aus Deinem Elfenleben!“, erwiderte der Rabe noch genervt und flog davon.

Eine kühle Herbstnacht: Greti ließ sich treiben, mit geschlossenen Augen. Sie gab sich dem Nachtwind hin. Irgendwann flaute dieser ab und Greti landete auf einem Fenstersims. Sie lugte hinein. „Oh nein, Menschen! Was soll ich bei Menschen? Nicht alle sind gut zur Natur, und die wenigsten glauben an Elfen.“ Doch Greti fügte sich ihrem Schicksal. Erstmal schlief sie auf dem Fenstersims ein. Dort lagen zwei verdorrte Blätter, die der Wind wohl hinauf geweht hatte. Auf ein Blatt legte sie sich drauf, und mit dem zweiten deckte sie sich zu. „War das der selbe Wind, jener, der auch mich hierher gebracht hat?“ Während sie noch darüber nachdachte, schlief sie ein.

Der nächste Morgen: Nebelschleier hingen in der Luft als Greti erwachte. Erneut lugte sie durch das Fenster. Was war das? Eine Katze sprang in diesem Moment auf das Fensterbrett. Draußen die Elfe und drinnen die Katze sahenn sich in die Augen. „Katzenaugen sind auch wie Perlen. Und mein Name, Greti, bedeutet Perle.“, dachte sie bei sich. Die Katze war übrigens schwarz, und ihre Augen Bernsteinfarben.

Aufgeregt hüpfte Greti auf dem Fenstersims umher und sagte sich: „Vielleicht sollte ich mein Hauptaugenmerk nicht auf die Menschen richten, sondern vielmehr auf die tierischen Mitbewohner dieses Hauses. Vielleicht ist das meine zukünftige Aufgabe, Haustier-Schutzelfe.“

In diesem Moment ging das Fenster auf. Die Katze hüpfte durch das Fenster, welches nicht besonders hoch war, hinunter auf die Wiese, und Greti ihr hinterher. Eine Frau schloss wieder das Fenster. Und wieder, die Blicke von Katze und Elfe trafen sich.

„Bist Du Haustier-Elfe? Und wie heißt Du?“, fragte die Katze. „Hm, es soll wohl so sein, dass ich Haustier-Elfe bin und werde. Bis vor kurzem war ich mir nicht sicher, was meine Aufgabe sein würde. Mein Name ist Greti.“ Und Greti erzählte der Katze ihre Geschichte.

Als Greti zu Ende erzählt hatte, begann die Katze: „Ich lebe noch nicht so lange hier, vielleicht zwei oder drei Monate. Ich bin auf einem Bauernhof geboren. Mein Name ist Minka. Bin in dieses Haus gekommen, als ich 12 Wochen alt war. Meine Schwester Lucy ist auch hier, jedoch sie ist scheu und lieber drinnen.“

Gegen Abend ließ man Minka wieder ins Haus, und auf ihrem Rücken ließ sich, … na, ratet mal wer, mit ins Haus tragen, genau, Greti, die kleine Elfe. Auch Lucy freundete sich mit Greti an und so war die Elfe nun angekommen, in einem neuen Zuhause, und mit ihrer neuen Aufgabe, Haustier-Elfe zu sein, fühlte sie sich sehr wohl.

Im Frühjahr zog die Familie um. Minka und Lucy, samt Elfe Greti kamen natürlich mit. Der Familienvater hatte den ganzen Winter über ein einsames Einfamilienhaus renoviert. Zu dem Haus gehörte ein schöner, großer Obstgarten. Der Umzug war nötig, da sich Nachwuchs ankündigte.

Als sie mit den Katzen im Transportkäfig im neuen Zuhause angekommen war, staunte Greti nicht schlecht. „Nein, Minka, Lucy, das gibts doch nicht!“, rief die Elfe. „Was denn?“, fragte Minka, während sich Lucy nur ängstlich zusammenkauerte. Greti wies mit einem ihrer kleinen Finger hinaus in den Garten. „Hier bin ich geboren!“, flüsterte sie und wurde ganz andächtig.

Doch Greti hatte nicht viel Zeit, sich ihren Erinnerungen hinzugeben. Ihre Aufgaben als Haustier-Elfe waren nun erst recht von Nöten, um Lucy zu helfen, sich zu entspannen und im neuen zu Hause anzukommen, während Minka bereits den geräumigen Garten und das Haus erkundete.

Ein halbes Jahr wohnte die Familie nun schon hier. Wieder war es Herbst. Und wieder gab es reichlich Obst, auch in jenem, ehemals verlassenen Obstgarten. Doch diesmal wurde alles geerntet und liebevoll von der Hausfrau weiterverarbeitet, zu Kompott und Marmeladen. Das Mädchen, welches gesund im Frühjahr zur Welt gekommen war und die beiden Katzen verstanden sich sehr gut. Und Greti gab ihre Energie dazu, für ein harmonisches Familienleben. Ja, alle waren glücklich und zufrieden.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

03.09.2022

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Die Semmel die fangen spielen wollte oder wofür man einen Schöpflöffel noch verwenden kann

Nun hier der versprochene Humorige Eintrag:

Die Semmel die fangen spielen wollte oder wofür man einen Schöpflöffel noch verwenden kann

Eine Semmel brutzelte gemächlich im Backrohr dahin. Als die vorgesehene Zeit vorbei war, wickelte sich die Frau ein Geschirrtuch um die rechte Hand, nachdem sie das Backrohr geöffnet hatte.

Vorsichtig fasste die Frau mit der betuchten Hand in das heiße Backrohr. Fast hätte sie das Objekt der Begierde in Händen gehabt, doch die Semmel rutschte ihr weg, weiter hinein ins Ofenloch. Ein zweites Mal versuchte sie es mit dem Geschirrtuch, jedoch die Semmel wich wieder aus und rutschte weg.

Eine Frau wie sie ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Außerdem wollte der Frühstückshunger gestillt werden. Sie holte einen Schöpflöffel aus der Lade, fuhr damit ins offene Backrohr und schob die Semmel bis an den Rand. Schließlich nahm sie wieder das Geschirrtuch zu Hilfe und konnte die Semmel mit einem Griff herausholen. „Man muss sich zu helfen wissen.“, dachte sie sich und musste schmunzeln.

Man hat immer zwei Möglichkeiten: Entweder man ärgert sich darüber, wenn etwas nicht sofort, wie vorgesehen klappt, oder man nimmt die Situation mit Humor und schreibt eine Geschichte darüber. Ja zugegeben, alles mit Humor zu nehmen ist nicht immer so einfach, aber heute hat es geklappt. Dies passierte am Montag, dem 1. August 2022. Ja, ein Montag. Und Montage sind berühmt berüchtigt dafür, verteufelt zu werden, wenn etwas nicht glatt läuft. Also ein Grund mehr, diese Geschichte mit der Welt zu teilen.

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Aus den Erinnerungen/rebloggt, der kleine Engel Hoppala und seine Geschichte

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Aus den Erinnerungen – Mümmelchen und Naseweiß, eine lustigverrückte Hasengeschichte

Mümmelchen und Naseweiß – eine Lustigverrückte Hasengeschichte

Stellt Euch vor, heute habe ich zwei Hasen belauscht. Sie heißen Mümmelchen und Naseweiß.
MeintMümmelchen zu Naseweiß: „Seien wir froh, dass Ostern nicht jetzt im Sommer ist.“ „Warum meinst Du?“, fragt Naseweiß. „Na, überleg doch mal, unsere süßen Geschwister aus Lokoschade, … oder wie das Ding heißt. Von denen wäre bei der Hitze nicht mehr viel übrig.“, entgegnet Mümmelchen.
Naseweiß rümpft sein Näschen und meint: „Poah mein Freund, ist Dir so fad, dass Du Dir über Schokohasen Gedanken machen musst? Und außerdem, Schokoweihnachtsmännern ging’s jetzt auch nicht besser.“
Mümmelchen lacht und meint: „Du musst ja noch verrückter sein als ich, wenn Du Dir im Sommer über Schokoweihnachtsmänner Gedanken machst.“
Naseweiß schüttelt den Kopf und sagt: „Du siehst das zu eng, denn ein Bisschen gedankliche Abkühlung kann nicht schaden, und außerdem, in einem guten halben Jahr ist es eh schon wieder soweit. Die Zeit vergeht wie im Flug.“
Mümmelchen seufzt: „Erinnerst Du Dich nicht mehr daran, was die weise Großmutter Eule mal gesagt hat? Man soll im Hier und Jetzt leben, nur das ist wichtig. Ähm, … zurück zu den Schokohasen: Von was ernähren die sich eigentlich?“
Naseweiß lacht verschmitzt und antwortet: „Die Lokoschadehasen sind schneller weg, als man das Wort Karotte aussprechen kann, vermute ich mal. Wenn sie sich ernähren, dann vielleicht höchstens von Marzipankarotten.“

26.06.2019

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Aus den Erinnerungen, Blumentau, Sternenglanz und co, elfenhafte Impressionen

Blumentau, Sternenglanz und co, elfenhafte Impressionen

Blumentau ist eine Fee, die jeden Tag schon früh auf den Beinen ist, bzw. schon früh durch die Lüfte schwebt. Sie verteilt den herrlichen, frischen Tau auf Wiesen und Blumen. Im Herbst wenn es kalt wird, zieht sie sich wie alle anderen Elfen und Feen des Sommers zurück und hilft mit, im Verborgenen den nächsten Frühling und Sommer vorzubereiten.
Sunnybell: Sunnybell ist eine Elfe der Fröhlichkeit. Ihre Intention ist es, überall, wo es nur geht, Sonnenstrahlen hin zu schicken. Sie trägt keinen Elfenstaub bei sich, sondern jede Menge Sonnenstrahlen. Im Herbst und Winter zieht auch sie sich zurück. Aber ab Februar ist Sunnybell schon wieder unterwegs, um Sonnenstrahlen zu sammeln.
Animalia: Die Fee Animalia ist die Hüterin der Tiere. Sie ist das ganze Jahr aktiv und überall unterwegs, vor allem im Winter, wo es nur wenige Futterquellen gibt. Sie führt die Tiere zu Futterstellen, die teilweise auch von Menschen bereit gestellt werden. Animalia ist für jeden einzelnen Menschen dankbar, der sich, in welcher Form auch immer, für Tiere einsetzt.
Daisylou: Daisylou ist die Elfe der Wiesenblumen. Ihre Botschaft lautet: „Pass bitte auf, wo Du auf der Wiese hintrittst, denn die zarten Gänseblümchen sollen auch leben dürfen. Gehe achtsam durch die Natur.“
Sternenglanz: Die Fee Sternenglanz ist die Hüterin der Nächte und der Träume. Sie liebt es, in klaren Nächten jede Menge Sternenlicht zu verteilen. Die Fee Sternenglanz ist eine Vermittlerin der Ruhe und Stille.

13.03.2016

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Aus den Erinnerungen 1 Prinzessin Zartröschen und der Dornenzauber eine Kurzgeschichte

Prinzessin Zartröschen und der Dornenzauber

Einst lebte im Schloss der tausend Rosen eine kleine Elfenprinzessin, namens Zartröschen.
Eines Tages ging Prinzessin Zartröschen zu ihrer Mutter und sagte: „Mutter, ich möchte die Welt der Menschen sehen. Mir ist es hier langweilig, immer nur das Schloss um mich zu haben. Ich möchte, dass auch in der Menschenwelt Rosen wachsen, nicht nur hier, im geheimnisvollen Land der Feen.“
„Ich werde Großvater Wind fragen, ob er Dich in die Welt der Menschen mitnehmen kann.“, erwiderte die Mutter mit einem Seufzer. „Juhuuuuu! Mein Elfenstaub wird soooooo viele Rosen wachsen lassen, wie es zuvor noch niemand, kein Mensch gesehen hat.“, freute sich Prinzessin Zartröschen und hüpfte herum, sodass Elfenstaub aufgewirbelt wurde, welcher weitere Rosen hervor brachte.
Dann war es endlich soweit. Großvater Wind nahm Prinzessin Zartröschen mit sich fort, trieb sie sanft vorwärts, durch das Portal, welches die Menschenwelt, mit dem unsichtbaren Reich der Feen verbindet.
„Wo möchtest Du denn hin, in der Menschenwelt, geliebtes Elfenkind?“, fragte er. „Ach, lieber Großvater Wind, trage mich rund um den ganzen Erdball, sodass ich Elfenstaub regnen lassen kann, damit überall auf der Welt Rosen wachsen können.“ Der Wind tat, wie ihm geheißen, denn wer kann schon den Wünschen einer solch lieblichen Prinzessin widerstehen?
Irgendwann jedoch, waren beide müde geworden. Der Wind flaute ab, nachdem er Prinzessin Zartröschen behutsam auf einer Wiese absetzte.
Das Elfenkind sah sich um. Da waren viele andere Blumen, und ihre beschützenden Elfen. Prinzessin Zartröschen strich einem Löwenzahn zart über die Blüten. Plötzlich zeigte sich eine kleine Elfe. Die Blicke der beiden Elfenkinder trafen sich und Zartröschen fragte: „Hallo, wer bist Du denn? Und wie heißt das Blümchen, welches Du bewachst?“. Die andere Elfe erwiderte: „Herzlich willkommen, Fremde. Ich bin Leona Löwenzahn. Ich bin Hüterin der Wiesenblumen. Mir untergeordnet ist Daisy, die Hüterin der Gänseblümchen.“. Zartröschen hörte aufmerksam zu, bis Leona Löwenzahn schließlich sagte: „Und nun bist Du dran, erzähl mir von Dir.“, und das tat Zartröschen dann auch.
Am nächsten Morgen hatte sich die Umgebung verändert. Überall waren plötzlich blühende Rosensträucher. Nicht nur die Wiesenblumen und deren Elfen staunten, sondern auch die Menschen. Doch viele waren unachtsam, rissen die Rosen einfach aus, um sie mit nach Hause zu nehmen, sie ihren Familienmitgliedern zu zeigen, und schließlich als tote Blumen in eine Vase aufs Fensterbrett zu stellen. Prinzessin Zartröschen war totunglücklich, weil die Menschen so lieblos all die Rosen pflückten, und sogar ganz kleine Rosensträuche einfach niedertrampelten.
Leona Löwenzahn versuchte Prinzessin Zartröschen zu trösten und sagte: „Ach weißt Du, meine Liebe, viele Menschen haben es leider verlernt, achtsam durch die Natur zu gehen. Zertrampelte Blümchen sind hier leider immer wieder Alltag. Aber das gute ist, es kommen ja immer wieder neue Blümchen nach. Es wäre zu schade, jedem einzelnen Blümchen nachzuweinen.“
Dies tröstete die Prinzessin aber kaum. sie stand auf, reckte ihr Köpfchen zum Himmel und rief: „Nein! Meine Rosen sollen leben dürfen, ohne ständig niedergetrampelt oder übermäßig gepflückt zu werden. So will ich folgenden Zauber aussprechen:
Rosen, Rosen,
Ihr sollt leben,
dafür will ich
meine Tränen geben.
Rosen, Rosen,
zart und fein,
jede Träne
soll ein Stachel
auf Eurem Stengel sein!“
Und so kam es, dass Prinzessin Zartröschen erneut von Großvater Wind um die ganze Erde getragen wurde. Aber diesmal ließ sie nicht nur Elfenstaub fallen, sondern überall dort, wo Rosen wuchsen, ihre Tränen. Kaum berührten die Tränen die Rosensträucher und Büsche, verwandelten sie sich in spitze, stachelige Dornen. Seither tragen alle Rosen in der Menschenwelt Dornen, um an einen achtsamen und respektvollen Umgang mit der Natur zu erinnern.
Nachdem Prinzessin Zartröschen ihre Mission in der Menschenwelt erfüllt hatte, kehrte sie in das Reich der Feen, ins Schloss der tausend Rosen zurück und wart nie wieder in der Welt der Menschen gesehen.

Geschichte vom 06.03.2020 © by Jacqueline Knapp-Heberling