Gedanken ordnen, womit fange ich an? – viel hat sich ja nicht ereignet.
Der Philipp ist weiterhin vom Dienst freigestellt, vermutlich die ganze Woche, aber er muss sich jeden Tag bei der Abteilungsleiterin telefonisch melden, wie die aktuelle Lage ist, wann er evtl. doch wieder arbeiten kommen muss. Von Tag zu Tag wird die Lage neu gecheckt, neu bewertet.
Schwiegermutter ist nach Hause bekommen, aus dem Krankenhaus. Geht vorsichtig auf Krücken. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht wieder irgendwie ausrutscht und stürzt. Sie hat sich sehr bedankt für unsere Hilfsdienste, Blumen gießen, Paket abholen, etc., haben sogar 10€ bekommen.
Sein Cosain hat heute Geburtstag, wenigstens telefonisch gratuliert.
Und sonst? – ich muss mich wieder mehr aus den Mainstream-Medien zurückziehen. Die ständige, negative Berichterstattung über Corona tut mir nicht gut. Ich habe Ängste und Beklemmungen, wo ich aufpassen muss, dass ich mich da nicht zu sehr rein steigere. Oft bin ich mir gar nicht sicher, ob es meine eigenen Gefühle sind, oder ob ich als feinfühliger, sensibler Mensch nicht auch das kollektive Feld der Angst und der Unruhe spüre. Zum Glück fällt es mir relativ leicht, diese Gedanken und Gefühle recht gut zu kontrollieren. In diesen dunklen Momenten nehme ich mir bewusst Zeit, um zu atmen, so gut es geht, immer wieder tief durchzuatmen. Beim Atmen denke ich immer wieder das Wort „Vertrauen“, im Vertrauen bleiben, positiv ausgerichtet bleiben. Denn im Grunde haben wir alles, was wir brauchen. Uns geht es gut. Wir sind gesund. Selbst in dieser Krise bekommen wir alles für den täglichen Bedarf, alles nötige zum Leben. Dafür bin ich dankbar.
Und dann, ganz plötzlich heute Abend eben in so einem Moment des bewussten Atmens, mit dem Wort „Vertrauen“ in den Gedanken, aus der Dunkelheit heraus ein Geistesblitz, mit der Eingebung, dem Impuls: „Ich hülle die kalte, dunkle Angst in einen hellen, warmen Mantel des Vertrauens.“
Ja, ich muss mich mit dem Nachrichtenkonsum wieder mehr zurücknehmen, mich mehr mit anderen Dingen beschäftigen. Vielleicht nur 1-2 Mal am Tag Nachrichten, aber mehr nicht. Habe ich vor Corona auch so gemacht und habe mich wohl gefühlt damit. Und ich muss/will wieder in diesen alten Modus zurückfinden, was aber natürlich nicht heißt, dass mir das Thema vollkommen egal ist. Ich muss wieder ein Mittelmaß finden, so wie vorher auch, weil zu viele negative Meldungen ziehen mich nur runter.