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Gedicht-Gedanken

Schattenpoesie

Schattenpoesie

Wie ein Tuch
legt sich ein Schatten,
über meine Seele.
Wie zu Eis,
erstarrt mein Sein.
Ruhelos,
nicht wissend wohin,
wie ein Blatt im Wind,
einsam und verlassen,
wie eine einzige Blume,
auf der Wiese im Schnee.
Träge wie ein Eisklotz
gefroren mein Herz,
so fühlt es sich an,
im Nebel der Zeit.
Die wenigen Menschen,
die mir gleichgesinnt
und wohlgesonnen,
sind wie Sonnenstrahlen,
die zumindest kurzzeitig
mein Herz erwärmen,
das Eis etwas
zum schmelzen bringen.

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andächtige Stille

Auf dem Friedhof, wo wir heute waren, war die Atmosphäre wieder ganz anders, … keinesfalls negativ, es lag dort eine andächtige Stille in der Luft. Auf dem großen Friedhof, wo wir zu Allerheiligen waren, war es ja ziemlich wuselig und eher lebendig, eben auch nicht negativ. Mir ist heute bewusst geworden, dass die Atmosphäre von Friedhof zu Friedhof ganz unterschiedlich sein kann, wir gehen ja eher selten zu den Gräbern, weil die Verstorbenen sind ja eh immer präsent, in unseren Gedanken und im Herzen. Das Grab verbirgt ja „nur“ die menschliche Hülle, die Seele/der Geist eines Lebewesens ist ja ohnehin nicht ans Grab gebunden und lebt weiter. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass manche Leute eben gerade auch deswegen auf den Friedhof gehen, um etwas Abstand zu bekommen, von der ansonsten sehr lauten Welt um sie herum.

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Die „Hexe“ von der ersten Stiege

Gestern Mittag fiel sie mir schon unangenehm auf, eine Frau, die man meterweit schreien und schimpfen hörte. Von unserem Balkon aus klang es so, als käme es vom Nachbarhaus her, aber ich sollte eines besseren belehrt werden.

Als wir nämlich am späten Nachmittag weggingen, und an der ersten Stiege vorbei gingen, schimpfte sie erneut von oben herunter. Alles habe ich nicht verstanden, irgendwas mit einer blöden Situation und Gestank, keine Ahnung, es klang sehr unhöflich und mit ihrer schrillen Stimme sehr bedrohlich. Ich dachte schon wirklich, sie meint uns, mit unseren Katzen. Dabei schauen wir eh immer, dass alles sauber ist. Und vor allem meinte Philipp, von unserer Stiege, der zweiten, hat sich noch niemand beschwert. Außerdem haben noch mehr leute im Haus Katzen und auch Hunde.

Wie auch immer, ich fühlte mich ab da sehr unwohl. Diese laute, schrille Stimme hat in mir alte Wunden aufgerissen, wie ein Schwert, dass Dir über die Ohren ins Herz und in die Seele schneidet. Früher bin ich auch sehr oft angeschrien worden. Ich war immer gut genug dafür, dass man die schlechte Laune an mir ausgelassen hat. Ich sei ja auch so schlecht, ja konnte niemandem was recht machen. So hat mich dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, von oben herab Geschrei von der Frau enorm getriggert, und dadurch entstand die „dunkle Seelenpoesie“. Philipp meinte, es kam aus einer Wohnung vom dritten Stock. Ich hatte ihm zuvor schon davon erzählt, dass mir eben Mittags diese Frau schon unangenehm aufgefallen war, und als ich die hörte, als sie herunterschimpfte, meinte ich, das ist die, dachte zuerst vom Balkon aus, es kam vom Nachbarhaus. Umso erschrockener war ich dann, als das giftige Geschimpfe aus unserem Haus, von der ersten Stiege kam.

Mir kam dann für diese Person automatisch der Begriff „Hexe“ in den Sinn, mit ihrer schrillen, lauten Stimme, sodass Du Dir denkst, der möchte ich nicht gegenüberstehen! – klar, dass Hexen nur böse sind, stimmt längst nicht, denn es gibt auch gute Hexen, die Heilung bringen, großes Wissen über die Kräfte der Natur haben. Sie wurden nur von der Kirche so verteufelt. Aber genau wie diese Frau mit ihrem Geschrei stelle ich mir auch die böse Hexe von „Hänsel und Gretel“ vor.

Wir gingen dann weiter und Philipp meinte, sie ist wohl so jemand, die sich nur wichtig machen will, vor allem, wenn sie nicht nur uns so angetobt hat, sondern Mittags schon rumgeschimpft hat, könne es nix mit uns zu tun haben. – hoffentlich hat er recht. Sie hat mir echt Angst gemacht, mich aus meiner Mitte katapultiert. Habe mich in unserem Zuhause, in unserer Wohnanlage immer wohlgefühlt, aber nun, da ich weiß, dass es offensichtlich jemanden gibt, der dann und wann Unfrieden verbreitet, womöglich ständig am Fenster steht, oder vom Balkon aus ständig die Leute beobachtet, fühle ich mich unbehaglich.

Heute ist die „Hexe“ zum Glück noch nicht negativ aufgefallen. – vielleicht ist sie am Wochenende gar nicht da. Mal sehen, weiter beobachten – etwas seltsam ist das ganze schon. Noch nie, außer gestern, ist mir jemand negativ aufgefallen. Ist die grade erst hergezogen? Hat sie womöglich an ihrem früheren Wohnort schon Unfrieden verbreitet? Was geht in so einem Menschen vor? – viele, viele Fragen, aber keine Antworten. – mag sein, ich mache mir zu viele Gedanken, aber es ist hier halt doch mein/unser zu Hause.

Schön fand ich es, dass ich gestern am Abend dann doch auf eine kreative Welle aufspringen konnte, im Flow war und mich auf diese Weise sehr gut von den blöden Gefühlen ablenken/abschirmen konnte.

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dunkle Seelenpoesie – was Wunden in die Seele schneidet

Was Wunden in die Seele schneidet

Laute Worte,
laute Stimmen,
welche schrill
durch die Gegend schreien,
beängstigen,
schneiden Wunden
in die Seele,
oder reißen alte Wunden
wieder auf.